Beitrag vom 24. Oktober 2013

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CRM 2013 Neuerungen 9: Smartphone Apps (iPhone, Android, Windows Phone)

Kurz nach den Tablet Apps stellt Microsoft die Smartphone Apps für Microsoft Dynamics CRM 2013 vor. In den entsprechenden App Stores stehen kostenlose Versionen bereit für:

  • iPhone
  • Android
  • Windows Phone

Die sehr gelungenen Tablet Apps präsentieren sich mit neuen User Interface-Ideen und umfassender Funktionalität. Die Smartphone Apps kommen eher konventionell daher und orientieren sich – bezüglich Konfiguration und User Interface – an dem, was schon seit Microsoft CRM 4.0 unter dem Namen „Mobile Express“ geboten wurde. Durch wichtige Abrundungen in User Interface und Funktionalität bringen die neuen Apps aber das Potential, welches schon immer in Mobile Express steckte, endlich „auf die Straße“ beziehungsweise auf das Smartphone.

Funktionalität und User Interface am Beispiel iPhone App

Nach der Anmeldung präsentiert die App eine Liste mit den für das Smartphone freigegebenen Entitäten:

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Wählt man beispielsweise die Firmen-Entität, so erscheint die präferierte Liste, allerdings reduziert auf die ersten beiden Spalten:

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Aber es können auch alle vorhandenen Systemlisten und persönlichen Listen aufgerufen werden:

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Zur weiteren Eingrenzung steht eine Suchfunktion zur Verfügung:

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Wählt man eine Firma aus, so wird eine  – per Konfiguration definierte – Teilmenge aller Felder des Firmendatensatzes in einem schlichten, einspaltigen Layout präsentiert:

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Telefonfelder erlauben direkte Telefonwahlen, Webadressen führen direkt in den Browser. Die meisten Entitäten erlauben auch ein Umschalten der Maske zum Editieren:

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Hier können nicht nur einfache Felder ausgefüllt werden oder Schlüsselwerte ausgewählt werden: Im Gegensatz zu Mobile Express-Zeiten können auch Lookup-Felder sauber über Such- und Auswahlfunktionen ausgefüllt werden, hier beispielsweise die Zuordnung eines Primären Kontaktes zur Firma – erst mit einer eingegrenzten Vorschlagsliste:

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Alternativ mit einer vollständigen Suchmöglichkeit, wie im Browserclient auf einem Notebook:

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An dieser wichtigen Stelle wurde (soweit dies erste Test ergeben) saubere Arbeit geleistet und auch spezielle Lookups wie „Bezug“ (wo zu ganz unterschiedlichen Entitäten Bezüge hergestellt werden können) werden unterstützt. Zurück im Ansichtsmodus sind am Ende der Maske die Listen der zugehörigen Datensätze abrufbar:

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Beispielsweise kann hier die Liste der Kontaktpersonen bei einer Firma abgerufen werden:

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Hier können über das „+“-Zeichen auch neue Kontakte erstellt werden, wobei der Firmenbezug, die Adresse etc. von der Firma übernommen werden.

Konfiguration

Grundlegende Weichenstellung ist die Entitätskonfiguration, die jetzt festlegt, ob die Entität auf Tablet und/oder Smartphone erscheinen soll:

MobilKonfigBasic

Für die Tablet App ist keine spezielle Maske zu konfigurieren. Die hohe Funktionalität sorgt dafür, dass die Standardmaske für den Notebook-Browser (mit weitgehend vollständiger Funktionalität) auf dem Tablet aufbereitet wird. Für das Smartphone gibt es dagegen den speziellen Maskentyp „Mobile“:

MobilKonfigMasken

Dieser Maskentyp wird mit dem schon aus Mobile Express-Zeiten bekannten, schlichten Maskeneditor konfiguriert:

MobilKonfigMaskeneditor

Verbesserungspotentiale

Natürlich kann man sich trefflich streiten,  wie viel von der reichlichen CRM 2013-Vollfunktionalität auf ein Smartphone mit seinem kleinen Bildschirm und seiner winzigen Tatstatur übertragen werden kann/soll. Microsoft hat mit der Version 1.0 der Smartphone Apps einen schlanken Start gewählt. Damit wird das Smartphone zur – durchaus sinnvollen – Ergänzung eines Notebooks oder Tablets, aber nicht dessen Ersatz.

Als bewusst weggelassen und wahrscheinlich auch nicht so schnell geplant erscheinen mir folgende Features:

  • Eingebettete Tabellen (z.B. mit Beteiligten an einer Verkaufschance)
  • UI für Business Process Flows
  • Statusänderungen (jenseits Aktivitäten)
  • Offline-Fähigkeit (würde Replikation und lokale Datenbank fordern)

In Folgeversionen könnte ich mir zeitnah folgende Ergänzungen vorstellen, welche aktuell schon von Drittanbietern geboten werden:

  • Adressen in Karten darstellen
  • Fotos an Datensätze anhängen (direkt aufgenommen oder aus Library übernommen)
  • Diagramme

Mehr als Bug sehe ich folgenden Punkt:

  • Unter Verkaufschancen kann man alle Aktivitätstypen in einer Liste anzeigen (klassische Historie). Unter anderen Entitäten, wie Firmen oder Anfragen, muss man jeden Aktivitätstyp (Aufgabe, Termin, Email, …) in einer eigenen Liste aufrufen – das ist gerade für einen „Schnell-Check“ unterwegs völlig kontraproduktiv.

Fazit

Nachdem Microsoft eine Zeitlang plante, Mobilanwendungen über strategische Partnerschaften mit Drittanbietern abzudecken, kann mit CRM 2013 festgestellt werden: Microsoft hat das Heft in diesem strategisch wichtigen Teilaspekt wieder in die Hand genommen. Alle gängigen Smartphone und Tablet-Plattformen werden abgedeckt. Die noch vorhandenen Lücken werden – glaubt man den Gerüchten – schnell geschlossen werden. Mit der Tablet App hat Microsoft dabei die Latte bezüglich User Interface und Funktionalität erstaunlich hoch gelegt. Die Smartphone Apps sind dagegen eher noch Hausmannskost – durchaus solide, aber nicht unbedingt für Gourmets. Hier schließen allerdings Drittanbieter mit ihren jahrelang verfeinerten Apps die Lücken und werden auch zukünftig für den nötigen „Ansporn“ gegenüber Microsoft sorgen.

 

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